Fertighaus vs. Massivhaus
Heute solls um die Frage gehen, welche Art von Haus man sich zulegen möchte. Wenn das Grundstück gekauft, die Daumen gedrückt und die Kredite aufgenommen sind, bleibt immer noch die Frage: Fertighaus oder Massivhaus?
Laut einem Artikel des Handelsblattes von 2006 ist in den letzten Jahren ein Boom in Sachen Fertighäuser zu verzeichnen, es wird ein weiterer Anstieg der Marktanteile für Fertighäuser prognostiziert.
Ein Fertighaus hat tatsächlich eine Menge Vorteile:
Da wäre erstmal die schnellere Bauzeit. Außerdem ist der Bau eines Fertighauses schon sehr oft geprobt worden, die Arbeiter wissen genau, welches Stück wohin passt und alles ist aus einem Guss. Die Bauphase beim Fertighaus sollte also auf viel weniger Probleme stoßen als beim Eigenbau, da sich hier nur eine Firma mit Bauteilen aus nur einer Fabrikation betätigt. Diese werden übrigens in extra dafür temperierten Hallen hergestellt, es gibt also weniger Probleme mit schlechter Witterung beim Bau und die Abstimmung der einzelnen Teile des Hauses untereinander ist besser.
Weiterhin werden die Häuser extra im Hinblick auf moderne Bedürfnisse wie Energiesparen designt, so dass es in den meisten Fällen nicht mehr nötig ist, sich da selbst drum zu kümmern. Nicht viel kümmern ist das nächste Stichwort – ein Fertighaus kommt erstens billiger und wenn man sich um einen Fertighaus-Berater bemüht, auch stressfreier. Der nimmt einem nämlich die Behördengänge ab und überprüft das Vorankommen der Baustelle.
Neben diesen Vorteilen hat ein Fertigbau nicht von der Hand zu weisende Nachteile:
Der niedrige Preis kommt des Öfteren zustande, weil an wichtigen Dingen wie Dämmung oder robustem Baumaterial gespart wird. Außerdem bietet heutzutage fast jeder ein Fertighaus an, sogar Tchibo hat eines im Angebot und wenn man es ganz billig haben möchte, kann man sich ein Fertighaus aus Polen liefern lassen. So kann man sich ohne intensive Beratung nie ganz sicher sein, ob die Fertighaus-Firma seriös ist.
Auch die Gewährleistungssituation bei Fertighäusern ist unglücklich – nicht selten kommt es vor, dass die Baufirma während des Baus pleite geht und alle Gewährleistungsansprüche verpufft sind. Dazu kommt noch, dass Fertighäuser meistens ohne Keller geliefert werden (kann Probleme mit der Feuchtigkeit geben) und die Wände oft Probleme mit der Wärmeisolation haben.
Also lieber doch alles selber machen? Hm… Bei Massivhäusern ist zuerst mal der Eigenaufwand um ein Vielfaches höher.
Behördengänge, Abstimmung der einzelnen Firmen aufeinander, Abstimmung mit dem Architekten, Abstimmung… man ist koordinatorisch viel mehr gefragt, weil viele Arbeitsabläufe kontrolliert werden müssen.
Dafür bietet ein Massivhaus, wie der Name schon sagt, eine massivere Bauweise. Diese Häuser halten generell länger und bieten optimalen Schutz gegen die Witterungen. Auch eröffnen sich dem Häuslebauer größere Individualisierungsmöglichkeiten, weil er, einen genügend dicken Geldbeutel vorausgesetzt, dem Architekten alle seine persönlichen Wünsche aufdrücken kann.
Die Wände sind meist besser isoliert, was auch dazu führt, dass der Schallschutz in einem frei gebauten Haus besser ist. Die Gewährleistungssituation ist angenehmer, weil verschiedene Firmen beteiligt sind, die alle individuell haften. Die Nachteile sind wie gesagt massiver Eigenaufwand, längere Bauzeit, höhere Kosten und ein ziemlicher Stress.
Für Leute, die sich schnell ein Haus bauen wollen, an das sie nicht allzu hohe Ansprüche haben, bieten Fertighäuser eine preiswerte Alternative zur klassischen Art des Hausbaus. Den klassischen Bau sollte man in Betracht ziehen, wenn genügend Geld und Zeit vorhanden ist. Die Qualität der Fertighäuser auf dem Markt wird dabei immer besser – man sollte sich mit der Entscheidung auf jeden Fall auseinandersetzen und für sich überlegen, was einem lieber ist.