Baufinanzierung – günstig und sicher
Aufgrund des derzeit besonders günstigen Zinsniveaus für Baudarlehen denken zahlreiche Interessenten, besonders junge Familien, an den Kauf oder den Bau einer Wohnimmobilie. Auf einer anderen Ebene sind auch gewerbliche Investoren wieder verstärkt auf dem deutschen Immobilienmarkt aktiv. Unabhängig von Art und Zweck des Bauvorhabens steht für denjenigen, der Immobilien kaufen oder einen Neubau errichten will, nahezu immer die Frage nach einer preiswerten und rechtlich zuverlässig gestalteten Finanzierung im Vordergrund.
Die verschiedenen Darlehensformen
In Deutschland wird die Vergabe von Baudarlehen an Private meist in Form eines Annuitätendarlehens vorgenommen. Das finanzierende Institut leistet eine vertraglich vereinbarte Darlehenssumme, die der oder die Darlehensnehmer über einen vereinbarten Zeitraum zurückzuführen haben. Dabei wird zunächst eine Zinshöhe vereinbart, die über einen bestimmten Festschreibungszeitraum – meist 5, 10 oder 15 Jahre – unverändert bleibt. Nach Ablauf dieses Zeitraumes unterbreitet die kreditgebende Bank ein Angebot über eine Weiterfinanzierung, auf das der Kreditnehmer nicht eingehen muss. Es kann stattdessen auch eine Anschlussfinanzierung über eine andere Bank wählen. Gegenwärtig sind die Hypothekenzinsen extrem niedrig, sodass eine möglichst lange Zinsfestschreibung empfehlenswert ist, auch wenn diese mit einem leicht erhöhten Zinssatz erkauft werden muss. Neben dem Annuitätendarlehen existieren auch andere Formen von Baukrediten, die besonders von ausländischen Finanzierungsinstituten, speziell aus der Schweiz, angeboten werden. Es handelt sich dabei meist um Fremdwährungsdarlehen in Schweizer Franken, US-Dollar oder Britischen Pfund, bei denen der Zinssatz laufend (meist monatlich oder halbjährlich) an die Entwicklung des Marktzinses angepasst wird. Diese Darlehen sind in doppelter Weise riskant, da sowohl die Marktzinsen als auch die Währungskurse starken Schwankungen unterliegen können.
Die Bestandteile der Baufinanzierung
Die Finanzierung des Baus oder Kaufs einer Immobilie sollte vor dem Hintergrund der persönlichen Lebensplanung und der absehbaren Entwicklung der finanziellen Situation des Darlehensnehmers betrachtet werden. Grundsätzlich ist es nie falsch, mindestens 20 % des zu erwartenden Aufwands aus eigenen Mitteln erbringen zu können. Die Finanzierung einer selbstgenutzten Wohnimmobilie ohne Eigenkapital erscheint dagegen gewagt. Dabei kann durch Aufnahme eines Policendarlehens auch das Guthaben aus einer kapitalbildenden Lebensversicherung als Eigenkapital eingesetzt werden. Als weiteres Finanzierungselement ist der Einsatz von Mitteln aus einem Bausparvertrag denkbar. Schließlich sollte geprüft werden, ob die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Fördermitteln der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau oder aus einem der zahlreichen Förderprogramme auf Landesebene vorliegen.
Die Konditionen des Baukredits
Die wichtigsten Eckdaten einer Baufinanzierung sind Kreditsumme, Zinshöhe und Zinsbindungsfrist. Beim Berechnen des benötigten Fremdkapitals sind neben Bau- oder Kaufpreis die Nebenkosten, die 10 bis 12 % des Preises der Immobilie ausmachen können, zu berücksichtigen. Angebote für günstige Baudarlehen sind auf zahlreichen Vergleichsportalen verfügbar. Beim Konditionenvergleich ist neben dem anfänglichen effektiven Jahreszins die Dauer der Zinsfestschreibung unbedingt zu beachten. Wichtig ist auch, dass im Kreditvertrag die Möglichkeit von Sondertilgungen – entweder generell oder zu bestimmten Zeitpunkten – eingeräumt wird, sodass eine Darlehensablösung ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung stattfinden kann.