Bodenrichtwert – Das A und O eines Grundstücks
Vor jedem Hausbau steht der Grundstückskauf. Eine erste grobe Preisvorstellung lässt sich anhand von Informationen aus Bodenrichtwertkarten ermitteln. Der Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Lagewert des Bodens für eine Mehrheit von Grundstücken, für die im Wesentlichen gleiche Nutzungs- und Wertverhältnisse vorliegen.
Der Bodenrichtwert eines Grundstücks wird ungefähr alle 2 Jahre durch die Gemeinde oder Stadt erstellt und veröffentlicht. Die Ermittlung erfolgt über den entsprechenden Gutachterausschuss des Landkreises. Der Bodenrichtwert gibt eine Zahl für ein bestimmtes Gebiet an, die sich aufgrund von Grundstücksverkäufen der letzten Jahre ergeben hat. Daraus wird ein durchschnittlicher Wert ermittelt, anhand dessen sich ein realistischer Kaufpreis für ein spezifisches Grundstück errechnen lässt.
Der Bodenrichtwert – Die Grundeinheit für jede Art von Grund und Boden
Egal ob für Wohnbauflächen, Mietwohnungen, gewerbliche Grundstücke, landwirtschaftliche Flächen oder gemischtes Areal – jede Art von Grundstück erhält eine Bewertung durch den Bodenrichtwert. Im Idealfall lässt sich durch diesen Durchschnittswert aus den Kaufpreisen von gleichwertigen Grundstücken der letzten Jahre eine genaue Immobilienbewertung für den fraglichen Bereich erstellen, doch in der Praxis läuft das meistens nicht ganz so glatt.
Einflussreiche Faktoren auf den Bodenrichtwert
Grundstücke sind schwer normierbar, da jedes sich durch naturbedingte Eigenheiten unterscheidet. Aufgrund von Zu- und Abschlägen variiert der Kaufpreis letztendlich von vergleichbaren Grundstücken. Es gilt eine Toleranzgrenze zwischen den Kaufpreisen von 30 – 35 Prozent, da sonst nicht von vergleichbarem Grund und Boden gesprochen werden kann.
Bedeutsame Faktoren sind beispielsweise die allgemeine Lage des fraglichen Gebiets, Entfernung zu grossen Strassen, die Himmelsrichtung, der Einfall des Sonnenlichts, die Bodenbeschaffenheit bzw. die Bodenart und ihre Tragfähigkeit, und die allgemeinen Bauplatzeigenschaften.
Auch eventuelle Umwelteinflüsse wie Belästigung durch Verkehrslärm, industriell verursachter Geruch oder Rauch haben einen grossen Einfluss auf die letztendliche Wertbestimmung. Stark baufällige Areale oder Gebäude unter Denkmalschutz erhalten ebenfalls eine differenzierte Bewertung.
Wo lässt sich der Bodenrichtwert einsehen?
Meist lassen sich die Informationen gegen eine geringe Gebühr beschaffen. Viele Bundesländer haben die Bodenrichtwerte bereits online gestellt. In einigen Fällen sind sie nur gegen Gebühr einsehbar, teilweise stehen sie aber auch kostenlos zur Verfügung.