Immobilie überschreiben oder verschenken?
Ob es eine gute Idee ist, eine Immobilie zu verschenken bzw. zu überschreiben, hängt von ein paar wichtigen Faktoren ab. Ist ein Paar beispielsweise frisch verheiratet und erwartet nun den ersten Nachwuchs, wird die kleine Mietwohnung nicht mehr ausreichend Platz bieten.
Allerdings haben es die Mietpreise in guten Wohnregionen in sich. Wie gut, dass ein Bekannter der werdenden Mutter eine große Eigentumswohnung besitzt. Schon lange stellt dieser fest, dass sie für ihn allein viel zu groß ist und möchte nun dem Paar mit der Schenkung seiner Immobilie eine Freude bereiten.
Eine nette Geste, keine Frage.
Die Konsequenzen bedenken
Ist die Immobilie einmal verschenkt, kostet es Mühe und finanzielle Belastung seitens des Schenkers, sollte die Überschreibung in der Zukunft einmal rückgängig gemacht werden. Um diese Schwierigkeiten zu umgehen, ist der Schenker auf der sicheren Seite, wenn er die Immobilie nur unter Vorbehalt verschenkt. Dies bedeutet, dass ein Schenkungsvertrag geschlossen und im Grunde ein paar Regelungen getroffen werden können.
Es können z.B. Klauseln vereinbart werden, wie verfahren wird, wenn der Schenkende in die Sozialhilfe-Bedürftigkeit rutscht oder ob der Beschenkte überhaupt das Recht hat, die Immobilie später zu verkaufen.
Auch sollte überlegt werden, wie gehandelt wird, wenn der Beschenkte verstirbt, denn lässt man den Dingen seinen Lauf ohne hier eine Vereinbarung zu treffen, geht die Immobilie automatisch an die Erben des Beschenkten über.
Vorsicht: Rücknahmerecht!
Sollte der Schenkende in die Armut fallen, kann er laut nach § 528 des BGB, sofern nichts anderes verabredet wurde, in einem Zeitraum von bis zu 10 Jahren die Immobilie zurück verlangen.
Fällt der Beschenkte allerdings in die soziale Bedürftigkeit, hat er demnach Vermögen in Form der Immobilie und wäre verpflichtet dieses in Lebensunterhalt umzuwandeln, sprich, zu verkaufen oder zu vermieten, damit er ein Anrecht auf eventuelle Stütze erhält.
Wie man es dreht und wendet – eine Immobilie sollte mit Bedacht überschrieben bzw. verschenkt werden und niemals aus einer Art Spontanität heraus.