In Berlin blüht der Immobilien-Betrug

admin
von admin Dezember 23, 2011 15:27

In der deutschen Hauptstadt herrschte 2011 offenbar ein reger Handel mit Immobilien, die deutlich über Wert verkauft wurden. Experten sprechen von einer Blüte der Schrottimmobilien und legen erschreckende Schätzungen vor.

Demnach sollen allein im fast zu Ende gegangenen Jahr rund 4.000 Immobilien zum Teil weit über ihrem eigentlichen Wert an Privatleute verkauft worden seien. Die Verlierer sind dabei eindeutig auszumachen, stets sind es die Käufer, die unter dem Immobilien-Betrug zu leiden haben. Auf der Gewinner-Seite dagegen teilen sich Makler und Notare, Banken und Verkäufer den Platz – Und müssen nun aber zumindest zum Teil die Konsequenzen ihres dubiosen Handels tragen.

Immobilien-Betrug: Mehrere Berliner Notare unter Verdacht

So sind es etwas mehr als ein Dutzend der ungefähr 900 in Berlin tätigen Notare, die unter dem Verdacht stehen, in den Handel mit sogenannten Schrottimmobilien verwickelt gewesen zu sein, und derzeit ihre Geschäfte ruhen lassen, bis die Vorwürfe durch die Staatsanwaltschaft geklärt wurden. Unter den Verdächtigten befinden sich auch hohe Funktionäre, etwa die Schatzmeister der Notar– und Rechtsanwaltskammer.

Dabei geht es auch um fragwürdige Methoden der Beurkundung, bei denen Käufer nicht über die Konsequenzen ihrer Entscheidungen aufgeklärt worden seien. Das Problem dabei ist die Praxis der „Aufspaltung von Kaufverträgen“, die von der Berliner Notarkammer zugelassen wird, obwohl die Bundesnotarkammer bereits vor Jahren deren Abschaffung empfohlen hat, weil sie in ihren Grundzügen unzulässig sei. Im Einzelnen geht es dabei darum, dass Käufer ein Angebot vorlegen, von dem sie glauben, es sei unverbindlich, dass der Verkäufer mit einer einfachen Annahme jedoch beurkunden und damit gültig machen kann.

Käufer-Beschwerden häufen sich

Die Vorwürfe sind schwerwiegend, doch die Beschuldigten wehren sich: Die Behauptungen seien unhaltbar, Anwälte und Notare hätten sich stets korrekt verhalten, heißt es seitens der betroffenen Kammern. Doch die Beschwerden auch bei den Verbraucherzentralen häufen sich, der Handel mit Immobilien, die ahnungslosen Käufern deutlich über Wert überlassen werden, scheint derzeit so rege abzulaufen wie nie.

Auch findet die Methode unerwünschter Werbe- und Lockanrufe, bei denen Menschen auch durch das Versprechen von steuerlichen Vorteilen zu einem unbedachten Kauf verleitet werden, offenbar immer häufiger Anwendung. Selbst wer sich gegen einen so geschlossenen Vertrag wehrt, bekommt sein Geld nicht unbedingt zurück, wenn sich die betreffenden Firmen hinter einer Insolvenz und einer Firmenneugründung verstecken. Hier müssten auch die Banken gefordert werden, die derzeit für solch dubiose Geschäfte nicht rechtlich belangt werden können, fordern Experten. Bis dahin bleibt Kunden nur, sich nicht auf voreilige Verträge und Angebote einzulassen, sondern ein Geschäft sehr genau zu prüfen.

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von admin Dezember 23, 2011 15:27