Was tun bei Pilzbefall?
Pilzbefall, etwa durch Schimmelpilze ist ein Problem in vielen Wohnungen und Häusern. Die Sanierungskosten sind enorm, wenn der Befall nicht früh genug erkannt wird. Wie erkennt man den Pilzbefall und wie kann man ihn verhindern?
Man hat es schon oft gesehen, ein Sturzregen und ein paar Wochen später dunkle Flecken an der Wand: Schimmel.
Schimmel kommt vor allem in Altbauten recht häufig vor. Grund hierfür kann eine mangelnde Belüftung sein. Wenn etwa vor kurzem neue Fenster eingebaut wurden, die eine höhere Wärmedämmung aufweisen als die alte, ist oft die natürliche Luftzirkulation unterbrochen. Man sollte unbedingt darauf achten in diesem Fall regelmäßig zu lüften, damit Schimmel gar nicht erst entsteht.
Heizen spielt eine gleichermaßen wichtige Rolle, wenn die Räume auskühlen oder durch die Luftfeuchtigkeit, Tapeten aufquellen, kann ebenfalls Schimmel entstehen.
Ein anderer Grund für einen Pilzbefall sind feuchte Wände oder Keller. Wenn Wasser ungehindert, etwa durch eine Außenbefestigung oder fehlerhafte Abdeckung in das Gemäuer eindringt, finden nicht nur Schimmelpilze ideale Voraussetzungen.
Rohrbrüche oder Badezimmer mit unzureichender Belüftung können ebenso Pilzbefall hervorrufen.
Besonders tragisch können solche Befälle bei Fachwerkgebäuden sein, da das Gebälk praktisch unsichtbar befallen sein kann. Nasses Gebälk wird besonders häufig von Hausschwamm befallen. Meist kann der Schaden nur durch einen Austausch und die Rekonstruktion des Gebälks begrenzt werden.
Wenn das Haus unter Denkmalschutz steht, muss man zu der Sanierung auch die Auflagen der Denkmalschutzbehörden einhalten. Das kann richtig teuer werden.
Was tun bei Pilzbefall?
Bei leichtem Pilzbefall braucht man in der Regel nicht gleich einen Experten zu beauftragen. Sollte nur ein, an einer abgrenzbaren kleinen Fläche Schimmel entstehen, sollte man erst auf die Suche nach der Leckage gehen. Das können lose Kacheln auf Fensterbrettern sein, Regenrinnenbefestigungen, lose Dachschindeln etc. Erst nachdem man die Ursache repariert hat, sollt man mit der Schimmelentfernung beginnen. Bei anderen Pilzarten kann die Bestimmung schwierig sein, deshalb gleich einen Experten befragen.
Hilfreich ist, wenn man weiß, welche Art Schimmel oder Pilz das Gemäuer oder Gebälk befallen hat. Man sollte befallene Elemente unbedingt beseitigen, z. B. Holzpaneele, Tapeten oder Laminat. Es ist hilfreich die befallenen Stellen auszutrocknen, dafür gibt es spezielle Lüfter.
Damit sind Sporen aber noch nicht abgetötet. Je nach Pilzkultur gibt es verschiedene Mittel, die als Spray oder Lösung auf den Bereich aufgetragen werden können und eine weitere Verbreitung der Sporen verhindern.
Bei größeren Befällen sollte man unbedingt einen Schimmelexperten oder Pilzexperten zu Rate ziehen. Er wird alle nötigen Tests durchführen und ihnen sagen können, welche Schritte als nächstes unternommen werden müssen.
Ein Tipp für Mieter: Sollte ein starker Schimmelbefall auftreten, der aufgrund baulicher Mängel entstanden ist, dann sollten sie ihrem Vermieter davon unterrichten. Je nach Fall muss ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Des Weiteren sollte schon bei Wohnungsübergabe auf erste Anzeichen geachtet werden.
Pilzbefall vermeiden
Pilzbefall kann durch recht einfache Maßnahmen in einigen Fällen verhindert werden:
- durch regelmäßiges Lüften und Heizen
- durch das Aufspüren sogenannter Kälte- und Wärmebrücken
- Schnelle Behebung von Leckagen
- ausreichende Belüftungsmöglichkeiten für Räume die zur Nässe neigen (Badezimmer, Keller, Räume mit Aquarien)
- durch die Installation eines Hygrometers, das die Luftfeuchtigkeit im Raum misst
- Möbel nie direkt an die Wände stellen, ein Abstand von ein bis zwei Zentimetern reicht schon
Die rechtzeitige Bekämpfung von Pilzen ist sehr wichtig. Einige Arten können zu Krankheiten, wie Asthma, Bindehautentzündung oder chronischen Entzündungen führen. Andere Pilzarten können Holzteile schwer schädigen und sogar zersetzen.
Der Mieterschutzbund e.V. hat eine umfassende Presseerklärung zum Thema Schimmel herausgegeben.