Zwangsversteigerungen
Zwangsversteigerungen haben bei privaten Haushalten ein immens schlechtes Image, weil der bittere Beigeschmack vom persönlichen Scheitern und der finanzielle Ruin Einzelner an der jeweiligen Immobilie haften, jedoch können sie für einen anderen Menschen die Chance sein, sich den Traum vom eignen Haus zu erfüllen.
Der Großteil der jährlich rund 90.000 versteigerten Immobilien, Grundstücke und Gewerbeeinheiten werden von Banken, Maklern oder Investoren erworben, die die erworbene Immobilie kostengünstig renovieren, um sie gewinnbringend weiter verkaufen zu können. Manchmal lohnt es sich aber, auf ein Schnäppchen zu warten.
In den meisten Fällen ist reicht es aber nicht aus, mal kurz die Hand zu heben und auf ein dreifaches Schlagen des Hammers zu warten. Dieses Klischee entstammt mehr der Illusion des Fernsehens als der Realität. Um wirklich eine kostengünstige und lohnenswerte Immobilie zu ersteigern, ist eine lange Vorbereitungszeit notwendig, weshalb die Ausschreibungen der Objekte schon lange vor der eigentlichen Ersteigerung vorliegen.
Sollten sie Interesse an einer Immobilie besitzen, können sie beim Amtsgericht ein Verkehrsgutachten einsehen. Dort werden die Lage und der Zustand der Immobilie festgehalten, auch mögliche Schäden und Mängel. Wenn dieses Gutachten längere Zeit zurückliegt, sollte man die Immobilie durch eine Immobilienbewertung schätzen lassen. Kompetente Gutachter beurteilen das Objekt nach der Lage und ihrem Zustand. Auf diese Weise erhalten sie genaue Informationen über mögliche Baukosten, Schäden und Wert der Immobilie.
Ein ganz wichtiger Aspekt im Voraus sind die Behördengänge, um mögliche Überraschungen nach dem Kauf zu vermeiden. Beim Bauplanungsamt können Sie sich über geplante Objekte im Umfeld der Immobilie erkundigen, beim Bauaufsichtsamt können sie erfahren, ob Nutzungsbeschränkungen für das Objekt vorliegen und bei Grundbuchamt können Sie die Geschichte der Immobilie(Hypotheken, Grundschulden, Wohnrechte) in Erfahrung bringen.
Wenn die Finanzierung weitestgehend gesichert ist, sollte die richtige Taktik für die Bietstunde gewählt werden. Unbedingt sollte man sich ein Limit setzen, um keine übermäßige Verschuldung einzugehen. Weiterhin kann ein frühes Gebot andere Bewerber schon aus dem Feld schlagen, trotzdem sollte man unbedingt mit Bedacht vorgehen.